Appetitlosigkeit
Aktualisiert Freitag, 4. Oktober 2024 um 13:07 | 13 Minuten Lesezeit
Appetitlosigkeit kennen die meisten Menschen. Sie kann in jedem Alter vorkommen. Meistens ist sie seelisch bedingt: der Magen macht zu, nichts geht mehr. In der Regel weisen die individuelle Lebenssituation oder zusätzliche Symptome auf eine mögliche Ursache hin.
Inhalt:
Essunlust schnell erklärtWarum hinter Appetitverlust mehr stecken kannMögliche Ursachen für AppetitverlustGefahren für RisikopatientenBegleitsymptome beachten und den Arzt fragen33 praktische Tipps gegen AppetitlosigkeitAppetitanreger aus Garten und GewürzschrankWeitere Empfehlungen gegen EssunlustSymptome und MaßnahmenEssunlust schnell erklärt
APPETITLOSIGKEIT VERSTEHEN
Die Definition für Appetitlosigkeit lautet: Ein Mensch isst mehr als 20% weniger als sonst1, ihm fehlt das Verlangen nach flüssiger oder fester Nahrung. Appetitlosigkeit wird auch als Inappetenz oder Anorexie bezeichnet und ist eine Empfindung mit vielen möglichen Ursachen, manchmal sogar mehreren gleichzeitig.
Ohne Appetit fühlt man sich unwohl und hat auch bei Hunger keine Lust zu essen. Hunger dagegen wird unmittelbar durch Nahrungsmangel ausgelöst, lässt sich nicht dauerhaft verdrängen und kann richtig wehtun.
Weil eine regelmäßige und ausreichende Nahrungsaufnahme entscheidend für unsere Gesundheit ist, muss Appetitlosigkeit ernst genommen werden. Mangelnder Appetit kann psychische Ursachen haben oder an einem Verdauungsproblem liegen. Er kann aber auch ein Warnsignal für therapiebedürftige Erkrankungen sein.
Der folgende Artikel soll dazu anregen, sich mit der Definition des Symptoms „Appetitlosigkeit“ zu beschäftigen, seine Ursachen abzuklären, auf zusätzliche Beschwerden zu achten und gegebenenfalls für eine rechtzeitige Therapie zu sorgen. Denn Appetitlosigkeit kann auf Dauer unser Wohlbefinden, Heilungsprozesse und sogar unsere Lebenskraft gefährden.
Warum hinter Appetitverlust mehr stecken kann
APPETITLOSIGKEIT VERDIENT AUFMERKSAMKEIT
Appetitlosigkeit kennen die meisten Menschen. Sie kann in jedem Alter vorkommen. Meistens ist sie seelisch bedingt: der Magen macht zu, nichts geht mehr. In der Regel weisen die individuelle Lebenssituation oder zusätzliche Symptome auf eine mögliche Ursache hin. Dann kann schon der Betroffene oder aber sein Umfeld die Situation einschätzen. Hier sind einige häufige Gründe für Appetitlosigkeit geschildert. Sie zeigen, dass viele verschiedene Faktoren einem den Appetit verderben können.
Häufig rauben eine Magenverstimmung oder ein Magen-Darm-Infekt einem den Appetit. Bauchweh, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen werden oft von einem Virus verursacht. Nach wenigen Stunden oder Tagen und den geeigneten Maßnahmen sollte das Essen aber wieder schmecken.
Ältere Menschen können ihren Appetit aus vielen Gründen verlieren. Aber ausreichende Bewegung, abwechslungsreiches Essen in guter Gesellschaft und die Therapie von Schmerzen oder Zahnproblemen können den Appetit wieder zurückbringen. Achtung: Appetitlosigkeit ist ein bekannter Begleiter von Depressionen oder Demenz-Erkrankungen, den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei älteren Menschen.2
Schwere Erkrankungen und belastende Therapien können appetitlos machen. Dies gilt beispielsweise bei Krebserkrankungen, entzündlichen Darmerkrankungen oder AIDS. Ein eventuell drohender ungewollter Gewichtsverlust muss hier rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Appetitlosigkeit kann ein vorübergehendes Symptom oder auch ein erstes Warnsignal sein. Sobald eine Person darunter leidet, sollte daher immer ihr Gesundheitszustand beachtet werden, damit sich keine Mangelernährung mit ihren Gefahren einstellt.
Mögliche Ursachen für Appetitverlust
APPETITLOSIGKEIT ALS WARNSIGNAL
Wenn jemand ursprünglich immer gerne gegessen hat und dann allmählich oder schlagartig Mahlzeiten reduziert, auslässt oder sogar akut die Nahrungsaufnahme verweigert, sind eine genaue Beobachtung aller Symptome und im Zweifelsfall ärztlicher Rat erforderlich. Psychische Ursachen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs sind häufige Diagnosen.
Mögliche Ursachen für Appetitlosigkeit:
Seelische Belastungen:
Dauernde Anspannung, ständige Sorgen und Ängste, Liebeskummer oder aber akute Anlässe wie ein Todesfall oder traumatisierende Erlebnisse belasten die Psyche (solche Ursachen werden oft bereits vom Umfeld einer betroffenen Person erkannt. Sobald die Situation sich gebessert hat und erfolgreich verarbeitet wurde, sollte der gesunde Appetit wieder zurückkehren).
Neurologische Krankheiten:
Demenz, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose (hier ist mangelnder Appetit ein zusätzlicher Risikofaktor für den Patienten, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Therapie anzustreben sind).
Psychische Erkrankungen:
Depressionen können ebenso wie Suchtkrankheiten wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht, Spielsucht oder Drogenabhängigkeit zu Appetitverlust führen (gründliche Befragungen und Untersuchungen des Patienten führen dann vom Symptom Appetitlosigkeit zur eigentlichen Ursache).
Erkrankungen oder Beeinträchtigungen des Verdauungssystems:
Zum Appetitverlust kommen meist Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall hinzu. Weitere Appetitbremsen in diesem Bereich sind:
akute Magen-Darm-Infekte
Mundentzündungen
schlechter Gebiss-Status
übermäßiger Genuss von Kaffee, Süßigkeiten, Spirituosen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Blinddarmentzündung
Lebensmittelvergiftung
Gastritis Bei all diesen Beschwerden sollte der Patient einen Arzt aufsuchen; Arzneimittel und eine angepasste Ernährung sind die ersten hilfreichen Maßnahmen.
Langwierige und schwere körperliche Erkrankungen:
Diabetes
chronische Schmerzen
chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen
Schilddrüsenunterfunktion
Infektionskrankheiten wie Corona oder Tuberkulose
chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
Nierenerkrankungen mit Dialysepflicht
Herzinsuffizienz
Krebserkrankungen - bereits 40% der Krebspatienten leiden bei der Erstdiagnose unter Appetitlosigkeit, im Laufe der Erkrankung werden es 70% 1, 3
Therapien wie Chemotherapien und Strahlentherapie
Rekonvaleszenzphasen nach Operationen, nach Narkosen
Arzneimittel wie beispielsweise
orale Antidiabetika
Opioide gegen Schmerzen
ADHS-Medikamente
nichtsteroidale Antirheumatika
Antidepressiva
Beruhigungsmittel
Medikamente, die Appetitmangel durch Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns hervorrufen
Überdosierungen von Arzneimitteln
Sobald Appetitlosigkeit als unerwünschte Nebenwirkung bei Arzneimitteln auftritt, sollte der Arzt informiert werden, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.
Belastungen im Laufe eines Lebens:
Schwangerschaft (hormonell bedingte Appetitlosigkeit)
Kindheit und Pubertät (Appetitlosigkeit durch Mobbing oder Prüfungsstress)
Schlafstörungen bei frischgebackenen Eltern
gestörter Biorhythmus durch Schichtarbeit oder Fernreisen
Palliativtherapie in der letzten Lebensphase
einseitige Ernährungsweisen und Diäten
hohes Alter: Bei Senioren sind Depressionen die häufigste psychische Erkrankung – Appetitlosigkeit ist hier ein Symptom mit Signalcharakter4, außerdem lassen stoffwechselbedingt Durstgefühl und Appetit nach
Gefahren für Risikopatienten
APPETITLOSIGKEIT UND IHRE AUSWIRKUNGEN
Appetitlosigkeit ist manchmal nur eine vorübergehende Befindlichkeitsstörung. Sie kann aber auch ein Symptom für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein und unter Umständen die Gesundheit eines Menschen gefährden. Die mit Appetitverlust verbundene geringere Nahrungsaufnahme kann gerade bei Risikopatienten schnell zu einer Mangelernährung und unerwünschter Gewichtsabnahme führen. Wenn sich dadurch der Gesundheitszustand verschlechtert oder Therapien nicht anschlagen, droht der Teufelskreis der Mangelernährung.4 Deshalb sollte besonders bei Risikopatienten auf genügend Appetit für eine ausreichende Nährstoffzufuhr geachtet werden, beispielsweise bei Krebskranken oder älteren Menschen.5
Risikofaktor Alter:
Senioren können aus vielen verschiedenen Gründen, vor allem aber wegen ungelöster seelischer oder körperlicher Probleme, unter Appetitlosigkeit leiden: zu wenig Bewegung, chronische Schmerzen, Einsamkeitsgefühle, Gebissprobleme, schlecht gewürzte Speisen, belastende Arzneimittel oder Therapien, altersbedingte Riechstörungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder anderer innerer Organe, Depressionen oder Demenz. Da Appetitlosigkeit eine Mangelernährung mit ungewolltem Gewichtsverlust begünstigt und Senioren auch nach erfolgreicher Behandlung ihrer Appetitlosigkeit selten wieder ihr Ausgangsgewicht zurückgewinnen6, gilt es frühzeitig dem Teufelskreis von Appetitlosigkeit und Mangelernährung vorzubeugen.
Risikofaktor Krebserkrankung:
Krebskranke sind belastet durch Sorgen, Ängste, den Tumor selbst und durch verschiedene Therapien wie Bestrahlungen, Chemotherapie oder Operationen. 70% aller Krebspatienten leiden an Appetitlosigkeit.3 Diese gefährdet den Ernährungsstatus, kann zu Nährstoffmangel führen und den Allgemeinzustand insgesamt gefährden. Wenn Krebskranke längerfristig kaum essen mögen oder aufgrund organischer oder anatomischer Handicaps nicht gut essen können (beispielsweise wegen Schluckbeschwerden oder Entzündungen im Magen-Darm-Bereich), dann droht der Teufelskreis der Mangelernährung und letztlich eine Tumorkachexie, die krankheitsbedingte Auszehrung mit Abbau der Skelettmuskulatur.
Begleitsymptome beachten und den Arzt fragen
WENN APPETITLOSIGKEIT ZUM NOTFALL WIRD
Appetitlosigkeit kann mannigfaltige Ursachen haben, legt sich aber meistens wieder von selbst. Sobald beispielsweise Magen-Darm-Verstimmungen oder starke Halsschmerzen sich gebessert haben, kehrt auch der gewohnte Appetit zurück. Für manche Erkrankungen ist Appetitverlust aber ein ernstzunehmendes Warnsignal.
Auch wenn Appetitlosigkeit selbst noch kein Notfall ist: Umgehend ist ärztliche Hilfe erforderlich, wenn sich zur Appetitlosigkeit eines der folgenden Warnsignale gesellt und eventuell sogar an Stärke zunimmt (die ärztliche Diagnose ersetzen diese Hinweise nicht, daher sollte man in Zweifelsfällen einen Arzt aufsuchen):
Starker Schwindel, hohes Fieber, starke Brustschmerzen oder Bauchschmerzen, starke Schwäche, Verwirrtheit, starke Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, starke Kopfschmerzen, Herzrasen, Taubheitsgefühle, beängstigende Verhaltensänderungen, plötzliche Hautausschläge, keine Nahrungsaufnahme seit mehr als 2 Tagen.7
Ärztlicher Rat ist notwendig, wenn ein Appetitverlust länger anhält und sich keine Ursache finden lässt. Stellen sich allmählich Gewichtsverlust und körperliche Schwäche ein, empfiehlt sich ein Check des Ernährungszustandes.8 Besondere Aufmerksamkeit benötigen Risikopatienten mit Appetitverlust, damit frühzeitig eine Mangelernährung behandelt wird. In der anschließenden Therapie kann hochkalorische bilanzierte Trinknahrung sehr hilfreich sein.
33 praktische Tipps gegen Appetitlosigkeit
WENN DAS ESSEN NICHT MEHR SCHMECKT
Zur allgemeinen Appetitanregung helfen oft geänderte Speisezettel, gute Gesellschaft beim Essen oder mehr Bewegung an frischer Luft. Mit den folgenden Tipps kann der Appetit wieder zurückkommen und damit auch das Wohlbefinden (gute Ratschläge haben auch Ernährungsberatungen oder Pflegekräfte):
mehr Bewegung und Entspannungsübungen
regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten
sind drei große Mahlzeiten zu viel: stattdessen mehrere kleine Mahlzeiten
Berücksichtigung von Essgewohnheiten, Erkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, körperlichen Einschränkungen
selbst kochen statt vorgefertigten Mahlzeiten
Frisches von Balkon oder Gemüseladen statt Dosenkost
geschmackvoll gedeckter Tisch (schönes Geschirr und Besteck, Servietten)
Kochen und Essen in Gesellschaft
Abwechslung durch attraktive Speisen, neue Rezepte
Lieblingsessen in gesunder Variante
Süßigkeiten und Torten meiden
ungeeignete Diäten beenden
bevorzugt zwischen den Mahlzeiten trinken
zu den Mahlzeiten nur in kleinen Schlucken trinken, das lässt Platz im Magen
kohlensäurehaltige und zuckerhaltige Getränke meiden
Spirituosen meiden
Manche Menschen verschieben Mahlzeiten oder lassen sie ganz aus. Immer kommt etwas dazwischen, der Stress ist zu groß oder das Zeitgefühl ist abhandengekommen. Dieser Lebensstil ist ungesund. Folgende Tipps können durch den Alltag helfen:
Einhalten regelmäßiger Essenszeiten geben dem Tag ordnende Struktur
Wenigstens eine Mahlzeit am Tag sollte in Ruhe genossen werden
Gedächtnisstützen erinnern ans Essen und Trinken (Wecker, Notizzettel)
Gesunde kleine Snacks wie Nüsse oder Gemüsesticks griffbereit legen
Für unterwegs Behälter mit einem Imbiss mitnehmen
Regelmäßige Einkaufsplanung sorgt für ausreichende Vorräte an Lebensmitteln, die jederzeit und ohne Aufwand zubereitet werden können
Ekelgefühle vor bestimmten Gerichten oder dem Essen im Allgemeinen sind eine besondere Herausforderung. Grundsätzlicher Widerwille vor Speisen oder plötzlich auftretender Ekel könnten psychisch bedingt sein – hier sind Arzt oder Psychologe aufzusuchen. Die Abneigung vor einzelnen Speisen, ihrem Geschmack oder Geruch, sollte bei der Speiseplanung und beim Kochen berücksichtigt werden. Weitere Tipps:
Breimahlzeiten ohne stückige Beilagen und schleimige Soßen vermeiden
Speisen nicht zu warm anreichen, das reduziert Gerüche
Senioren haben zusätzliche Anforderungen. Ihre Speisen sollten mit mehr Salz und Zucker gewürzt werden, weil mit dem Älterwerden sich ihr Geschmackssinn entsprechend verändert.6 Weitere Tipps:
ungelöste Gebissprobleme beseitigen
Demente können unverhofft heftig auf angebotene Speisen reagieren
viele kleine Mahlzeiten umschiffen altersbedingte frühzeitige Sättigungsgefühle
harte Bissen wie Brotrinde entfernen
Krebskranke haben wechselnden Appetit, weil die Erkrankung selbst und Therapien sie erschöpfen. Mitunter leiden sie an Schluckbeschwerden oder Geschmacksstörungen. Schnell kann ein Appetitverlust zu Mangelernährung und ungewolltem Gewichtsverlust führen. Weitere Tipps:
kalorienreiche Mahlzeiten mit hohem Nährstoff- und Proteingehalt bevorzugen
zusätzlich Butter, gesundes Öl, Sahne oder Nussbutter verwenden
hochkalorische bilanzierte Trinknahrung anbieten
bei Schluckbeschwerden dünnflüssige Speisen andicken
Appetitanreger aus Garten und Gewürzschrank
SPEISEZUTATEN GEGEN APPETITLOSIGKEIT
Bei Appetitlosigkeit können bestimmte Speisezutaten die Esslust fördern. Die meisten enthalten Bitterstoffe und sind schon lange für ihre appetitanregende Wirkung bekannt. Bitterstoffe regen die Produktion von Speichel und Magensäften an und machen Mahlzeiten dadurch besser verträglich.
Vor einer Mahlzeit sind Tees mit appetitanregenden Inhaltsstoffen empfehlenswert. Sie sind oft bitter und sollten 15 bis 30 Minuten vorher in kleinen Schlucken getrunken und vor dem Herunterschlucken noch kurz im Mund behalten werden.9 Sie enthalten beispielsweise Extrakte aus Gelbem Enzian, Tausendgüldenkraut, Mariendistel, Löwenzahn, Wermut.10 Als Aperitif sind auch Magenbitter geeignet, alkohol- und zuckerfreie sind zu bevorzugen.11
Zu Beginn einer Mahlzeit sind Salate mit Bitterstoffen zu bevorzugen: Löwenzahn, Chicorée, Radicchio und Endivie unterstützen Appetit und Verdauung.
Speisen werden in der ganzen Welt mit appetit- und verdauungsfördernden Gewürzen und Kräutern zubereitet. Hier einige Beispiele für bekannte und weniger bekannte appetitanregende Kräuter und Gewürze (es lohnt sich, seine Mahlzeiten mit diesen Gewürzen anzureichern):
Ingwer, Wurzel (Zingiber officinale)
Galgant, Wurzel (Alpinia officinarum)
Asant, Wurzelharz (Ferula assa-foetida)
Schwarzer Pfeffer, Früchte (Piper nigrum)
Grüner Kardamom, Samen (Elettaria cardamomum)
Koriander, Samen (Coriandrum sativum))
Safran, Blütengriffel (Crocus sativus)
Carom, Samen (Trachyspermum ammi, auch Ajowan genannt)
Basilikum, Blätter (Ocimum basilicum)
Rosmarin, Blätter (Salvia rosmarinus)
Kresse, Blätter und Keimlinge (Lepidium sativum)
Schnittlauch, Blätter (Allium schoenoprasum)
Weitere Empfehlungen gegen Essunlust
UNTERSTÜTZUNG BEI APPETITLOSIGKEIT
Da Appetitlosigkeit eine Empfindung ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird, gelingt eine Problemlösung dann am besten, wenn die betroffene Person als Ganzes gesehen wird. Nützliche Lösungsansätze können sich dann ergeben, wenn man die Lebenssituation berücksichtigt: Gesundheitsstatus, Gemütsverfassung, Tagesrhythmus, Ernährungsverhalten.
Wer keinen Appetit hat, der mag nicht immer zum Essen gedrängt werden. Spürsinn, Einfühlungsvermögen und rücksichtsvoll eingesetzte appetitfördernde Maßnahmen führen eher zum Ziel. Je besser Vorlieben, Vorerkrankungen, eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten und körperliche Einschränkungen berücksichtigt werden, desto besser.
Menschen ohne Appetit helfen vorsichtige Unterstützung und sinnvolle Maßnahmen:
ermunternde Anreichung der Speisen ohne Drängen
abwechslungsreiche Mahlzeiten in Ruhe und angenehmer Gesellschaft
häufiger kleine Mahlzeiten, reduzierte Portionen
Speisen mit appetitlichen und leicht verdaulichen Zutaten (Gemüse, Geflügel)
in Reichweite bereitgestellte kalorienreiche, aber gesunde Appetithappen
Ergänzung und Alternative durch hochkalorische bilanzierte Trinknahrung
Reichhaltige Suppen, Smoothies
Nussmus von z.B. Mandeln, Cashews oder Pistazien zur Anreicherung von Speisen
Begleitend empfiehlt sich eine regelmäßige Gewichtskontrolle, eventuell auch ein Mahlzeiten-Tagebuch.
Achtung: Appetitlosigkeit bezieht sich auf das Essen, aber daneben ist immer eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu beachten, um einer Dehydrierung vorzubeugen.
Symptome und Maßnahmen
DAS WICHTIGSTE ÜBER APPETITLOSIGKEIT
Appetitlosigkeit ist ein Gefühl mit vielen möglichen Ursachen, manchmal sogar mehreren gleichzeitig. Je länger sie anhält, desto wichtiger ist die Ursachenforschung. Wenn starke Krankheitssymptome wie Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, ist ärztlicher Rat einzuholen.
Es gibt viele unterstützende Maßnahmen, um eine Phase der Appetitlosigkeit zu beenden oder zumindest zu lindern. Dabei sollte immer die individuelle Befindlichkeit eines Menschen beachtet werden: Stresslevel, Gesundheitsstatus, Ernährungsverhalten. Essunlust kann ein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein. Für ältere Menschen oder Krebskranke kann sie zum Risikofaktor werden, der erkannt und bearbeitet werden muss.
Neben ausreichendem und gesundem Essen, zum Beispiel in angenehmer Gesellschaft, ist immer auch auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Guten Appetit!
LaVieCal® für alle
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
LITERATURANGABEN
1 Zürcher, G. (2002). Anorektisches Syndrom. Zeitschrift für Gastroenterologie, 40(S 1), 71-75.
2 Demenz und Depression (o. D.). https:// www.wegweiser-demenz.de/wwd/medizinisches/behandlung/demenz-und-depression (Stand: 26.10.2023)
3 Weissenberger-Leduc, M. (2009). Anorexie – Appetitlosigkeit. In: Handbuch der Palliativpflege. Springer-Verlag.
4 Schindlegger, W. (2001). Ursachen der Anorexie im Alter. Journal für Ernährungsmedizin, 3(3), 20-23.
5 Bischoff, M. (2014). Lebensgefährliche Appetitlosigkeit: Anorexie—Sarkopenie—Kachexie. MMW-Fortschritte der Medizin, 156, 25-25.
6 Heseker, H. (2007). Ich habe aber keinen Appetit!. Aktuelle Ernährungsmedizin, 32(S 2), S173-S176.
7 Das, D., & Roy, T. (2017). A Practical Approach to Loss of Appetite. Prog Med, 181-6.
8 Schütz, T., & Plauth, M. (2005). Subjective Global Assessment-eine Methode zur Erfassung des Ernährungszustandes. Aktuelle Ernährungsmedizin, 30(01), 43-48.
9 Kraft, K. (2009). Appetitlosigkeit. Zeitschrift für Phytotherapie, 30(05), 250-252.
10 Saller, R., Melzer, J., Uehleke, B., & Rostock, M. (2006). Phytotherapeutische Bittermittel. Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin/Swiss Journal of Integrative Medicine, 21(4), 200-205.
11 Fischer-Reska, H. (2010). Die Bitterstoff-Revolution: Natürliche Vorsorge und sanfte Heilung über den Darm. Südwest Verlag.Zürcher, G. (2002). Anorektisches Syndrom. Zeitschrift für Gastroenterologie, 40(S 1), 71-75.
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