Appetitlosigkeit

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Appetitlosigkeit kennen die meisten Menschen. Sie kann in jedem Alter vorkommen. Meistens ist sie seelisch bedingt: der Magen macht zu, nichts geht mehr. In der Regel weisen die individuelle Lebenssituation oder zusätzliche Symptome auf eine mögliche Ursache hin.

Inhalt:

Essunlust schnell erklärtWarum hinter Appetitverlust mehr stecken kannMögliche Ursachen für AppetitverlustGefahren für Risikopatienten Begleitsymptome beachten und den Arzt fragen33 praktische Tipps gegen AppetitlosigkeitAppetitanreger aus Garten und GewürzschrankWeitere Empfehlungen gegen EssunlustSymptome und Maßnahmen

Essunlust schnell erklärt

APPETITLOSIGKEIT VERSTEHEN

Die Definition für Appetitlosigkeit lautet: Ein Mensch isst mehr als 20% weniger als sonst1, ihm fehlt das Verlangen nach flüssiger oder fester Nahrung. Appetitlosigkeit wird auch als Inappetenz oder Anorexie bezeichnet und ist eine Empfindung mit vielen möglichen Ursachen, manchmal sogar mehreren gleichzeitig.

Ohne Appetit fühlt man sich unwohl und hat auch bei Hunger keine Lust zu essen. Hunger dagegen wird unmittelbar durch Nahrungsmangel ausgelöst, lässt sich nicht dauerhaft verdrängen und kann richtig wehtun.

Weil eine regelmäßige und ausreichende Nahrungsaufnahme entscheidend für unsere Gesundheit ist, muss Appetitlosigkeit ernst genommen werden. Mangelnder Appetit kann psychische Ursachen haben oder an einem Verdauungsproblem liegen. Er kann aber auch ein Warnsignal für therapiebedürftige Erkrankungen sein.

Der folgende Artikel soll dazu anregen, sich mit der Definition des Symptoms „Appetitlosigkeit“ zu beschäftigen, seine Ursachen abzuklären, auf zusätzliche Beschwerden zu achten und gegebenenfalls für eine rechtzeitige Therapie zu sorgen. Denn Appetitlosigkeit kann auf Dauer unser Wohlbefinden, Heilungsprozesse und sogar unsere Lebenskraft gefährden.

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Warum hinter Appetitverlust mehr stecken kann

APPETITLOSIGKEIT VERDIENT AUFMERKSAMKEIT

Appetitlosigkeit kennen die meisten Menschen. Sie kann in jedem Alter vorkommen. Meistens ist sie seelisch bedingt: der Magen macht zu, nichts geht mehr. In der Regel weisen die individuelle Lebenssituation oder zusätzliche Symptome auf eine mögliche Ursache hin. Dann kann schon der Betroffene oder aber sein Umfeld die Situation einschätzen. Hier sind einige häufige Gründe für Appetitlosigkeit geschildert. Sie zeigen, dass viele verschiedene Faktoren einem den Appetit verderben können.

Häufig rauben eine Magenverstimmung oder ein Magen-Darm-Infekt einem den Appetit. Bauchweh, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen werden oft von einem Virus verursacht. Nach wenigen Stunden oder Tagen und den geeigneten Maßnahmen sollte das Essen aber wieder schmecken.

Ältere Menschen können ihren Appetit aus vielen Gründen verlieren. Aber ausreichende Bewegung, abwechslungsreiches Essen in guter Gesellschaft und die Therapie von Schmerzen oder Zahnproblemen können den Appetit wieder zurückbringen. Achtung: Appetitlosigkeit ist ein bekannter Begleiter von Depressionen oder Demenz-Erkrankungen, den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei älteren Menschen.2

Schwere Erkrankungen und belastende Therapien können appetitlos machen. Dies gilt beispielsweise bei Krebserkrankungen, entzündlichen Darmerkrankungen oder AIDS. Ein eventuell drohender ungewollter Gewichtsverlust muss hier rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Appetitlosigkeit kann ein vorübergehendes Symptom oder auch ein erstes Warnsignal sein. Sobald eine Person darunter leidet, sollte daher immer ihr Gesundheitszustand beachtet werden, damit sich keine Mangelernährung mit ihren Gefahren einstellt.

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Mögliche Ursachen für Appetitverlust

APPETITLOSIGKEIT ALS WARNSIGNAL

Wenn jemand ursprünglich immer gerne gegessen hat und dann allmählich oder schlagartig Mahlzeiten reduziert, auslässt oder sogar akut die Nahrungsaufnahme verweigert, sind eine genaue Beobachtung aller Symptome und im Zweifelsfall ärztlicher Rat erforderlich. Psychische Ursachen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs sind häufige Diagnosen.

Mögliche Ursachen für Appetitlosigkeit:

Seelische Belastungen:

Dauernde Anspannung, ständige Sorgen und Ängste, Liebeskummer oder aber akute Anlässe wie ein Todesfall oder traumatisierende Erlebnisse belasten die Psyche (solche Ursachen werden oft bereits vom Umfeld einer betroffenen Person erkannt. Sobald die Situation sich gebessert hat und erfolgreich verarbeitet wurde, sollte der gesunde Appetit wieder zurückkehren).

Neurologische Krankheiten:

Demenz, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose (hier ist mangelnder Appetit ein zusätzlicher Risikofaktor für den Patienten, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Therapie anzustreben sind).

Psychische Erkrankungen:

Depressionen können ebenso wie Suchtkrankheiten wie Magersucht, Ess-Brech-Sucht, Spielsucht oder Drogenabhängigkeit zu Appetitverlust führen (gründliche Befragungen und Untersuchungen des Patienten führen dann vom Symptom Appetitlosigkeit zur eigentlichen Ursache).

Erkrankungen oder Beeinträchtigungen des Verdauungssystems:

Zum Appetitverlust kommen meist Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall hinzu. Weitere Appetitbremsen in diesem Bereich sind:

  • akute Magen-Darm-Infekte

  • Mundentzündungen

  • schlechter Gebiss-Status

  • übermäßiger Genuss von Kaffee, Süßigkeiten, Spirituosen

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Blinddarmentzündung

  • Lebensmittelvergiftung

  • Gastritis Bei all diesen Beschwerden sollte der Patient einen Arzt aufsuchen; Arzneimittel und eine angepasste Ernährung sind die ersten hilfreichen Maßnahmen.

Langwierige und schwere körperliche Erkrankungen:

  • Diabetes

  • chronische Schmerzen

  • chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen

  • Schilddrüsenunterfunktion

  • Infektionskrankheiten wie Corona oder Tuberkulose

  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa

  • Nierenerkrankungen mit Dialysepflicht

  • Herzinsuffizienz

  • Krebserkrankungen - bereits 40% der Krebspatienten leiden bei der Erstdiagnose unter Appetitlosigkeit, im Laufe der Erkrankung werden es 70% 1, 3

Therapien wie Chemotherapien und Strahlentherapie

Rekonvaleszenzphasen nach Operationen, nach Narkosen

  • Arzneimittel wie beispielsweise

  • orale Antidiabetika

  • Opioide gegen Schmerzen

  • ADHS-Medikamente

  • nichtsteroidale Antirheumatika

  • Antidepressiva

  • Beruhigungsmittel

  • Medikamente, die Appetitmangel durch Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns hervorrufen

  • Überdosierungen von Arzneimitteln

Sobald Appetitlosigkeit als unerwünschte Nebenwirkung bei Arzneimitteln auftritt, sollte der Arzt informiert werden, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Belastungen im Laufe eines Lebens:

  • Schwangerschaft (hormonell bedingte Appetitlosigkeit)

  • Kindheit und Pubertät (Appetitlosigkeit durch Mobbing oder Prüfungsstress)

  • Schlafstörungen bei frischgebackenen Eltern

  • gestörter Biorhythmus durch Schichtarbeit oder Fernreisen

  • Palliativtherapie in der letzten Lebensphase

  • einseitige Ernährungsweisen und Diäten

  • hohes Alter: Bei Senioren sind Depressionen die häufigste psychische Erkrankung – Appetitlosigkeit ist hier ein Symptom mit Signalcharakter4, außerdem lassen stoffwechselbedingt Durstgefühl und Appetit nach

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Gefahren für Risikopatienten

APPETITLOSIGKEIT UND IHRE AUSWIRKUNGEN

Appetitlosigkeit ist manchmal nur eine vorübergehende Befindlichkeitsstörung. Sie kann aber auch ein Symptom für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein und unter Umständen die Gesundheit eines Menschen gefährden. Die mit Appetitverlust verbundene geringere Nahrungsaufnahme kann gerade bei Risikopatienten schnell zu einer Mangelernährung und unerwünschter Gewichtsabnahme führen. Wenn sich dadurch der Gesundheitszustand verschlechtert oder Therapien nicht anschlagen, droht der Teufelskreis der Mangelernährung.4 Deshalb sollte besonders bei Risikopatienten auf genügend Appetit für eine ausreichende Nährstoffzufuhr geachtet werden, beispielsweise bei Krebskranken oder älteren Menschen.5

Risikofaktor Alter:

Senioren können aus vielen verschiedenen Gründen, vor allem aber wegen ungelöster seelischer oder körperlicher Probleme, unter Appetitlosigkeit leiden: zu wenig Bewegung, chronische Schmerzen, Einsamkeitsgefühle, Gebissprobleme, schlecht gewürzte Speisen, belastende Arzneimittel oder Therapien, altersbedingte Riechstörungen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder anderer innerer Organe, Depressionen oder Demenz. Da Appetitlosigkeit eine Mangelernährung mit ungewolltem Gewichtsverlust begünstigt und Senioren auch nach erfolgreicher Behandlung ihrer Appetitlosigkeit selten wieder ihr Ausgangsgewicht zurückgewinnen6, gilt es frühzeitig dem Teufelskreis von Appetitlosigkeit und Mangelernährung vorzubeugen.

Risikofaktor Krebserkrankung:

Krebskranke sind belastet durch Sorgen, Ängste, den Tumor selbst und durch verschiedene Therapien wie Bestrahlungen, Chemotherapie oder Operationen. 70% aller Krebspatienten leiden an Appetitlosigkeit.3 Diese gefährdet den Ernährungsstatus, kann zu Nährstoffmangel führen und den Allgemeinzustand insgesamt gefährden. Wenn Krebskranke längerfristig kaum essen mögen oder aufgrund organischer oder anatomischer Handicaps nicht gut essen können (beispielsweise wegen Schluckbeschwerden oder Entzündungen im Magen-Darm-Bereich), dann droht der Teufelskreis der Mangelernährung und letztlich eine Tumorkachexie, die krankheitsbedingte Auszehrung mit Abbau der Skelettmuskulatur.

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Begleitsymptome beachten und den Arzt fragen

WENN APPETITLOSIGKEIT ZUM NOTFALL WIRD

Appetitlosigkeit kann mannigfaltige Ursachen haben, legt sich aber meistens wieder von selbst. Sobald beispielsweise Magen-Darm-Verstimmungen oder starke Halsschmerzen sich gebessert haben, kehrt auch der gewohnte Appetit zurück. Für manche Erkrankungen ist Appetitverlust aber ein ernstzunehmendes Warnsignal.

Auch wenn Appetitlosigkeit selbst noch kein Notfall ist: Umgehend ist ärztliche Hilfe erforderlich, wenn sich zur Appetitlosigkeit eines der folgenden Warnsignale gesellt und eventuell sogar an Stärke zunimmt (die ärztliche Diagnose ersetzen diese Hinweise nicht, daher sollte man in Zweifelsfällen einen Arzt aufsuchen):

Starker Schwindel, hohes Fieber, starke Brustschmerzen oder Bauchschmerzen, starke Schwäche, Verwirrtheit, starke Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, starke Kopfschmerzen, Herzrasen, Taubheitsgefühle, beängstigende Verhaltensänderungen, plötzliche Hautausschläge, keine Nahrungsaufnahme seit mehr als 2 Tagen.7

Ärztlicher Rat ist notwendig, wenn ein Appetitverlust länger anhält und sich keine Ursache finden lässt. Stellen sich allmählich Gewichtsverlust und körperliche Schwäche ein, empfiehlt sich ein Check des Ernährungszustandes.8 Besondere Aufmerksamkeit benötigen Risikopatienten mit Appetitverlust, damit frühzeitig eine Mangelernährung behandelt wird. In der anschließenden Therapie kann hochkalorische bilanzierte Trinknahrung sehr hilfreich sein.

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33 praktische Tipps gegen Appetitlosigkeit

WENN DAS ESSEN NICHT MEHR SCHMECKT

Zur allgemeinen Appetitanregung helfen oft geänderte Speisezettel, gute Gesellschaft beim Essen oder mehr Bewegung an frischer Luft. Mit den folgenden Tipps kann der Appetit wieder zurückkommen und damit auch das Wohlbefinden (gute Ratschläge haben auch Ernährungsberatungen oder Pflegekräfte):

  • mehr Bewegung und Entspannungsübungen

  • regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten

  • sind drei große Mahlzeiten zu viel: stattdessen mehrere kleine Mahlzeiten

  • Berücksichtigung von Essgewohnheiten, Erkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, körperlichen Einschränkungen

  • selbst kochen statt vorgefertigten Mahlzeiten

  • Frisches von Balkon oder Gemüseladen statt Dosenkost

  • geschmackvoll gedeckter Tisch (schönes Geschirr und Besteck, Servietten)

  • Kochen und Essen in Gesellschaft

  • Abwechslung durch attraktive Speisen, neue Rezepte

  • Lieblingsessen in gesunder Variante

  • Süßigkeiten und Torten meiden

  • ungeeignete Diäten beenden

  • bevorzugt zwischen den Mahlzeiten trinken

  • zu den Mahlzeiten nur in kleinen Schlucken trinken, das lässt Platz im Magen

  • kohlensäurehaltige und zuckerhaltige Getränke meiden

  • Spirituosen meiden

Manche Menschen verschieben Mahlzeiten oder lassen sie ganz aus. Immer kommt etwas dazwischen, der Stress ist zu groß oder das Zeitgefühl ist abhandengekommen. Dieser Lebensstil ist ungesund. Folgende Tipps können durch den Alltag helfen:

  • Einhalten regelmäßiger Essenszeiten geben dem Tag ordnende Struktur

  • Wenigstens eine Mahlzeit am Tag sollte in Ruhe genossen werden

  • Gedächtnisstützen erinnern ans Essen und Trinken (Wecker, Notizzettel)

  • Gesunde kleine Snacks wie Nüsse oder Gemüsesticks griffbereit legen

  • Für unterwegs Behälter mit einem Imbiss mitnehmen

  • Regelmäßige Einkaufsplanung sorgt für ausreichende Vorräte an Lebensmitteln, die jederzeit und ohne Aufwand zubereitet werden können

Ekelgefühle vor bestimmten Gerichten oder dem Essen im Allgemeinen sind eine besondere Herausforderung. Grundsätzlicher Widerwille vor Speisen oder plötzlich auftretender Ekel könnten psychisch bedingt sein – hier sind Arzt oder Psychologe aufzusuchen. Die Abneigung vor einzelnen Speisen, ihrem Geschmack oder Geruch, sollte bei der Speiseplanung und beim Kochen berücksichtigt werden. Weitere Tipps:

  • Breimahlzeiten ohne stückige Beilagen und schleimige Soßen vermeiden

  • Speisen nicht zu warm anreichen, das reduziert Gerüche

Senioren haben zusätzliche Anforderungen. Ihre Speisen sollten mit mehr Salz und Zucker gewürzt werden, weil mit dem Älterwerden sich ihr Geschmackssinn entsprechend verändert.6 Weitere Tipps:

  • ungelöste Gebissprobleme beseitigen

  • Demente können unverhofft heftig auf angebotene Speisen reagieren

  • viele kleine Mahlzeiten umschiffen altersbedingte frühzeitige Sättigungsgefühle

  • harte Bissen wie Brotrinde entfernen

Krebskranke haben wechselnden Appetit, weil die Erkrankung selbst und Therapien sie erschöpfen. Mitunter leiden sie an Schluckbeschwerden oder Geschmacksstörungen. Schnell kann ein Appetitverlust zu Mangelernährung und ungewolltem Gewichtsverlust führen. Weitere Tipps:

  • kalorienreiche Mahlzeiten mit hohem Nährstoff- und Proteingehalt bevorzugen

  • zusätzlich Butter, gesundes Öl, Sahne oder Nussbutter verwenden

  • hochkalorische bilanzierte Trinknahrung anbieten

  • bei Schluckbeschwerden dünnflüssige Speisen andicken

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Appetitanreger aus Garten und Gewürzschrank

SPEISEZUTATEN GEGEN APPETITLOSIGKEIT

Bei Appetitlosigkeit können bestimmte Speisezutaten die Esslust fördern. Die meisten enthalten Bitterstoffe und sind schon lange für ihre appetitanregende Wirkung bekannt. Bitterstoffe regen die Produktion von Speichel und Magensäften an und machen Mahlzeiten dadurch besser verträglich.

Vor einer Mahlzeit sind Tees mit appetitanregenden Inhaltsstoffen empfehlenswert. Sie sind oft bitter und sollten 15 bis 30 Minuten vorher in kleinen Schlucken getrunken und vor dem Herunterschlucken noch kurz im Mund behalten werden.9 Sie enthalten beispielsweise Extrakte aus Gelbem Enzian, Tausendgüldenkraut, Mariendistel, Löwenzahn, Wermut.10 Als Aperitif sind auch Magenbitter geeignet, alkohol- und zuckerfreie sind zu bevorzugen.11

Zu Beginn einer Mahlzeit sind Salate mit Bitterstoffen zu bevorzugen: Löwenzahn, Chicorée, Radicchio und Endivie unterstützen Appetit und Verdauung.

Speisen werden in der ganzen Welt mit appetit- und verdauungsfördernden Gewürzen und Kräutern zubereitet. Hier einige Beispiele für bekannte und weniger bekannte appetitanregende Kräuter und Gewürze (es lohnt sich, seine Mahlzeiten mit diesen Gewürzen anzureichern):

  • Ingwer, Wurzel (Zingiber officinale)

  • Galgant, Wurzel (Alpinia officinarum)

  • Asant, Wurzelharz (Ferula assa-foetida)

  • Schwarzer Pfeffer, Früchte (Piper nigrum)

  • Grüner Kardamom, Samen (Elettaria cardamomum)

  • Koriander, Samen (Coriandrum sativum))

  • Safran, Blütengriffel (Crocus sativus)

  • Carom, Samen (Trachyspermum ammi, auch Ajowan genannt)

  • Basilikum, Blätter (Ocimum basilicum)

  • Rosmarin, Blätter (Salvia rosmarinus)

  • Kresse, Blätter und Keimlinge (Lepidium sativum)

  • Schnittlauch, Blätter (Allium schoenoprasum)

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Weitere Empfehlungen gegen Essunlust

UNTERSTÜTZUNG BEI APPETITLOSIGKEIT

Da Appetitlosigkeit eine Empfindung ist und von vielen Faktoren beeinflusst wird, gelingt eine Problemlösung dann am besten, wenn die betroffene Person als Ganzes gesehen wird. Nützliche Lösungsansätze können sich dann ergeben, wenn man die Lebenssituation berücksichtigt: Gesundheitsstatus, Gemütsverfassung, Tagesrhythmus, Ernährungsverhalten.

Wer keinen Appetit hat, der mag nicht immer zum Essen gedrängt werden. Spürsinn, Einfühlungsvermögen und rücksichtsvoll eingesetzte appetitfördernde Maßnahmen führen eher zum Ziel. Je besser Vorlieben, Vorerkrankungen, eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten und körperliche Einschränkungen berücksichtigt werden, desto besser.

Menschen ohne Appetit helfen vorsichtige Unterstützung und sinnvolle Maßnahmen:

  • ermunternde Anreichung der Speisen ohne Drängen

  • abwechslungsreiche Mahlzeiten in Ruhe und angenehmer Gesellschaft

  • häufiger kleine Mahlzeiten, reduzierte Portionen

  • Speisen mit appetitlichen und leicht verdaulichen Zutaten (Gemüse, Geflügel)

  • in Reichweite bereitgestellte kalorienreiche, aber gesunde Appetithappen

  • Ergänzung und Alternative durch hochkalorische bilanzierte Trinknahrung

  • Reichhaltige Suppen, Smoothies

  • Nussmus von z.B. Mandeln, Cashews oder Pistazien zur Anreicherung von Speisen

Begleitend empfiehlt sich eine regelmäßige Gewichtskontrolle, eventuell auch ein Mahlzeiten-Tagebuch.

Achtung: Appetitlosigkeit bezieht sich auf das Essen, aber daneben ist immer eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu beachten, um einer Dehydrierung vorzubeugen.

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Symptome und Maßnahmen

DAS WICHTIGSTE ÜBER APPETITLOSIGKEIT

Appetitlosigkeit ist ein Gefühl mit vielen möglichen Ursachen, manchmal sogar mehreren gleichzeitig. Je länger sie anhält, desto wichtiger ist die Ursachenforschung. Wenn starke Krankheitssymptome wie Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, ist ärztlicher Rat einzuholen.

Es gibt viele unterstützende Maßnahmen, um eine Phase der Appetitlosigkeit zu beenden oder zumindest zu lindern. Dabei sollte immer die individuelle Befindlichkeit eines Menschen beachtet werden: Stresslevel, Gesundheitsstatus, Ernährungsverhalten. Essunlust kann ein Anzeichen für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein. Für ältere Menschen oder Krebskranke kann sie zum Risikofaktor werden, der erkannt und bearbeitet werden muss.

Neben ausreichendem und gesundem Essen, zum Beispiel in angenehmer Gesellschaft, ist immer auch auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Guten Appetit!

LaVieCal® für alle

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

LITERATURANGABEN

1 Zürcher, G. (2002). Anorektisches Syndrom. Zeitschrift für Gastroenterologie40(S 1), 71-75.

2 Demenz und Depression (o. D.). https:// www.wegweiser-demenz.de/wwd/medizinisches/behandlung/demenz-und-depression (Stand: 26.10.2023)

3 Weissenberger-Leduc, M. (2009). Anorexie – Appetitlosigkeit. In: ­Handbuch der Palliativpflege. Springer-Verlag.

4 Schindlegger, W. (2001). Ursachen der Anorexie im Alter. Journal für Ernährungsmedizin3(3), 20-23.

5 Bischoff, M. (2014). Lebensgefährliche Appetitlosigkeit: Anorexie—Sarkopenie—Kachexie. MMW-Fortschritte der Medizin156, 25-25.

6 Heseker, H. (2007). Ich habe aber keinen Appetit!. Aktuelle Ernährungsmedizin32(S 2), S173-S176.

7 Das, D., & Roy, T. (2017). A Practical Approach to Loss of Appetite. Prog Med, 181-6.

8 Schütz, T., & Plauth, M. (2005). Subjective Global Assessment-eine Methode zur Erfassung des Ernährungszustandes. Aktuelle Ernährungsmedizin30(01), 43-48.

9 Kraft, K. (2009). Appetitlosigkeit. Zeitschrift für Phytotherapie30(05), 250-252.

10 Saller, R., Melzer, J., Uehleke, B., & Rostock, M. (2006). Phytotherapeutische Bittermittel. Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin/Swiss Journal of Integrative Medicine21(4), 200-205.

11 Fischer-Reska, H. (2010). Die Bitterstoff-Revolution: Natürliche Vorsorge und sanfte Heilung über den Darm. Südwest Verlag.Zürcher, G. (2002). Anorektisches Syndrom. Zeitschrift für Gastroenterologie40(S 1), 71-75.

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