Schluckbeschwerden: Ursachen, Symptome und Behandlungstipps

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Der Mensch schluckt ungefähr 2.000-mal täglich. Kein Wunder, dass wir dem Schlucken wenig Beachtung schenken. Doch der Schluckvorgang ist hochkomplex und überlebenswichtig: 28 Muskelpaare sind daran beteiligt, dass wir Nahrung und Flüssigkeit zu uns nehmen können.

Wenn der Schluckvorgang nicht mehr wie gewohnt funktioniert, sprechen Mediziner von Dysphagie. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Ihnen auf den Grund zu gehen, ist Aufgabe von Neurologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzten, Logopäden, Internisten und Psychologen.

Lange Zeit wurden Schluckbeschwerden von Patienten und Ärzten vernachlässigt. Das ändert sich, denn immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig es ist, Schluckbeschwerden zu erkennen und zu behandeln.

Was sind Schluckbeschwerden?

Von leichter Erkältung bis lebensbedrohliche Erkrankung: Schluckbeschwerden können unterschiedliche Ursachen haben, die alle dazu führen, dass Betroffene nicht mehr wie gewohnt schlucken können. Speisen oder Getränke im Mund, auch Bolus genannt, werden nicht vollständig heruntergeschluckt oder das Schlucken fühlt sich unangenehm an.

Deswegen ist eine häufige Folge von Schluckbeschwerden, dass Nahrung oder Flüssigkeit in die Atemröhre gelangen. Betroffene räuspern sich oder husten stark und häufig beim Essen. Ist der Hustenreiz ebenfalls gestört, kann das Verschlucken sogar lebensgefährlich werden. Unter Schluckbeschwerden fallen auch Symptome wie Globusgefühl, häufiger Schluckauf oder Halsschmerzen.

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Die gängigsten Ursachen von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden entstehen häufig entweder dadurch, dass das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven nicht mehr funktioniert oder dass ein mechanisches Hindernis das Schlucken erschwert.

Bei Dysphagie sind die Ursachen vielfältig

Die konkreten Ursachen für Schluckstörungen können sehr unterschiedlich sein. Das liegt daran, dass viele komplexe Strukturen am Schluckvorgang beteiligt sind. Funktioniert bei neurologischen Erkrankungen beispielsweise die Übertragung vom Nerv auf einzelne Muskeln nicht, funktioniert auch das Schlucken nicht mehr wie gewohnt, was dann als neurogene Dysphagie bezeichnet wird. Deswegen haben beispielsweise viele Schlaganfallpatienten Probleme mit dem Schlucken. Häufige Ursache von Schluckstörungen sind Medikamente. Vor allem Neuroleptika lösen häufig Schluckbeschwerden aus.

Auf der anderen Seite können Veränderungen von Speiseröhre, Hals oder der Halswirbelsäule dazu führen, dass das Schlucken aus mechanischen Gründen erschwert ist.

Schluckbeschwerden können zudem auch psychische Gründe haben.

Bei Kindern und jungen Erwachsenen können auch Allergien zu Schluckstörungen führen.

Schluckbeschwerden bei einer Erkältung

Schluckbeschwerden, im Rahmen einer Erkältung, sind in den meisten Fällen auf eine entzündete Rachenschleimhaut zurückzuführen. Viren und Bakterien lassen sie anschwellen, sodass sich das Schlucken unangenehm oder sogar schmerzhaft anfühlt.

Warum treten Schluckbeschwerden im Alter häufig auf?

Schluckbeschwerden nehmen im Alter aus diversen Gründen zu. Zum einen können Schluckbeschwerden als Nebenwirkung vieler Medikamente auftreten, die bei typischen Alterskrankheiten verschrieben werden. Sie sind aber auch ein häufiges Symptom oder die Folgeerscheinung eines Schlaganfalls. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Kauen: Weil dies mit Prothesen schwieriger ist und die Kaukraft im Alter nachlässt, treten Dysphagien häufiger auf.

Die wichtigsten Symptome von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden können sich auf unterschiedliche Arten1 äußern und auswirken:

  • Räuspern und Husten während oder nach dem Essen

  • Verschlucken

  • Verbleibende Nahrungsreste im Mund oder Rachen nach dem Schlucken

  • Schmerzen (Odynophagie) oder Unwohlsein beim Schlucken

  • Das Gefühl eines Fremdkörpers oder eines „Kloß im Hals“

  • Austreten von Speisen oder Flüssigkeiten aus der Nase

  • anhaltende Schmerzen im Hals

  • Häufiger Schluckauf

  • Schmerzen beim Schlucken

  • „Steckenbleiben“ von Nahrung im Hals

  • Regelmäßiges Aufstoßen

  • Mundtrockenheit oder vermehrter Speichelfluss

  • Druck hinter dem Brustbein

Weitere Symptome, die mit Schluckbeschwerden einhergehen können

Häufig verursachen Schluckbeschwerden Symptome, die sich stark auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Sie meiden bestimmte Speisen und Konsistenzen, benötigen mehr Zeit beim Essen und können Medikamente schlechter einnehmen.

Bei anhaltenden Symptomen können Lungenentzündungen und andere Atemwegsinfektionen auftreten, die Patienten sind oftmals dehydriert und leiden unter Gewichtsverlust.

Welche Symptome sind frühe Warnzeichen?

Wenn sich eine Dysphagie langsam entwickelt, wird dies häufig zuerst an Hustenanfällen bei der Nahrungsaufnahme sichtbar.

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Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel

Welche Behandlungsmöglichkeiten Erfolg versprechen, hängt stark von der Ursache ab. Deswegen ist eine umfassende Diagnose sehr wichtig. Gelegentlich klingt eine Schluckstörung auch von allein wieder ab. Dies ist beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder Operation in der Nähe des Halses üblicherweise der Fall.

Was kann man gegen Schluckbeschwerden tun?

Physiotherapie oder auch Logopädie bessern Schluckbeschwerden häufig. Es gibt diverse Haltungsänderungen beim Essen, die die Ursache für eine Schluckstörung zwar nicht beheben, aber „kompensieren“ können. So verengt sich beispielsweise der Eingang der Luftwege beim Vorbeugen des Kopfes, die Kopfneigung nach hinten fördert den Transport der Nahrung und Kopfrotationen und Kippungen können beispielweise dann beim richtigen Schlucken helfen, wenn die Sensibilität einer Körperhälfte abgenommen hat.

Mit der Hilfe eines Therapeuten erlernen Betroffene, wie sie die am Schlucken beteiligte Muskulatur stärken und wieder sicherer schlucken können. Die Therapie ist jedoch recht aufwendig und erfordert die Motivation der Patienten. Sie hilft zudem häufig nicht gegen Schmerzen beim Schlucken.

Je nach Ursache können auch operative Verfahren zur Linderung der Schluckbeschwerden in Frage kommen. Dies ist vor allem bei Öffnungsstörungen des Speiseröhrenschließmuskels der Fall.2

Hausmittel gegen Schmerzen beim Schlucken

Entstehen die Schluckbeschwerden durch Halsschmerzen, wirken Hausmittel wie

  • Kräutertees aus Salbei, Thymian oder Kamille

  • Honig

  • Aufguss aus Ingwer zum Trinken oder Gurgeln

  • Tees und Tinkturen aus Arnika

  • Gewürze wie Zimt

Sie wirken entzündungshemmend und antibakteriell und unterstützen dadurch den Heilungsprozess der Rachenschleimhaut. Sie verringern zudem die Schmerzen beim Schlucken direkt durch Wärme und Benetzen die Schleimhaut im Rachenbereich.3

Medikamente, die schnell wirken

Medikamente helfen nur in seltenen Fällen gegen Dysphagie. Bei sehr starkem Speichelfluss können Präparate eingesetzt werden, die diesen hemmen. Entstehen Schluckbeschwerden durch eine Parkinson-Erkrankung, kann die Behandlung mit L-Dopamin erfolgsversprechend sein. Bei einer Erkältung helfen Halstabletten gegen Schmerzen im Hals. Bei Schilddrüsenerkrankungen kann die richtige Einstellung mit Schilddrüsenhormonen das Gefühl eines „Kloß im Hals“ schnell mindern.

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Ernährungstipps bei Dysphagie

Die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung von Schluckstörungen, denn viele Betroffene leider unter Mangelernährung, Dehydration und Gewichtsverlust. Deswegen ist es wichtig, Wege zu finden, wie die Patienten ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen können.

Betroffene meiden häufig bestimmte Nahrungsmittel oder Konsistenzen, um besser mit den Schluckbeschwerden umzugehen. Sogenannte „texturmodifizierte Kost“, also beispielsweise angedickte Flüssigkeiten, kann dabei helfen, das Aspirationsrisiko zu verringern. Sie trägt damit zu einer sicheren Nahrungsaufnahme bei und verhindert Schmerzen beim Schlucken.

Eine weitere Strategie ist es, das Bolusvolumen zu verkleinern, also kleinere Bissen zu sich zu nehmen. Auch spezielle hochkalorische und dickflüssigere Trinknahrung kann ein Baustein dabei sein, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.4

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Der Schluckvorgang: Überraschend komplex

Der Schluckvorgang erfordert 58 Muskeln, fünf Hirnnervenpaare und ist alles andere als trivial. Er besteht aus vier Phasen:

  1. Orale Vorbereitungsphase

Die Nahrung wird mit Speichel vermischt, gekaut und so gleitfähig gemacht.

2. Orale Transportphase

Die Zunge wird gegen den Gaumen gepresst und wie ein Stempel nach hinten gezogen. Dadurch wird der Bolus (zu Speisebrei zerkleinerter Bissen fester Nahrung) in den Rachen geschoben. Der Schluckreflex wird dabei erst dann ausgelöst, wenn der Bolus den Zugengrund oder die Rachenhinterwand berührt. Der Schluckreflex ist unwillkürlich.

3. Pharyngeale Transportphase

Die oberen und unteren Atemwege werden durch die Kontraktion des Gaumensegels und des oberen Schlundschnürers verschlossen. Am Abdichten der Atemwege sind zudem auch Kehlkopf und zahlreiche Muskeln beteiligt.

4. Ösophageale Transportphase

Der Speisebrei gelangt in die Speisröhre und gleitet zum Magen. Der Magenmund (Cardia) öffnet sich und lässt den Bolus passieren.5

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Schluckbeschwerden und Erkrankungen

Es gibt diverse Erkrankungen, die Dysphagien auslösen.

Bei welchen Erkrankungen des Gehirns und Nervensystems treten Schluckbeschwerden auf?

Schlaganfall, Parkinson und Demenz sind häufige neurologische Krankheiten, die typischerweise mit Schluckbeschwerden einhergehen. Außerdem können Multiple Sklerose, Chorea Huntington und rheumatische Systemerkrankungen, spinale Muskelatrophie oder Guillain-Barré-Syndrom Schluckbeschwerden hervorrufen. Dysphagie ist auch ein Symptom von Infektionen wie Tetanus, Botulismus oder Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Welche Erkrankungen der Muskulatur können eine Ursache sein?

Schluckbeschwerden können durch Myopathien wie die Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis, Muskeldystrophie, Muskelentzündungen und rheumatische Systemerkrankungen wie Kollagenosen verursacht werden.

Worauf können häufige Entzündungen im Bereich der Atemwege hindeuten?

Wenn ein Mensch Schluckbeschwerden hat, ist dies nicht immer direkt ersichtlich. Es gibt Betroffene, deren Hustenreflex sehr gut funktioniert. Sie leiden besonders stark unter Hustenanfälle beim Essen, haben jedoch selten Atemwegserkrankungen. Wenn auch der Hustenreflex nicht mehr ausreichend funktioniert, gelangen Speisereste und Flüssigkeiten in die Atemröhre und von dort in die Lunge. Häufige Entzündungen der Atemwege können daher auf Schluckstörungen hinweisen.6

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Psychosomatische Aspekte von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden können auch psychologische Ursachen haben. Dann sprechen Mediziner von der psychogenen Dysphagie. Insbesondere bei Angststörungen können Schluckstörungen ein häufiges Symptom sein. Dies kann sich auch in einer spezifischen Angststörung, der Phagophobie äußern. Sie ist häufig eng mit der Angst vor dem Ersticken verbunden. In der Regel schließen Ärzte jedoch zunächst andere Ursachen aus, bevor sie von einer psychischen Ursache ausgehen.

Diagnose von Schluckbeschwerden

Wichtig für die Diagnose von Schluckstörungen ist eine ausführliche Anamnese. Ärzte erfragen, welche Grunderkrankungen vorliegen und welche Medikamente die Betroffenen einnehmen. Sie erkundigen sich nach den Ess- und Trinkgewohnheiten sowie nach Veränderungen und Problemen.

Außerdem fragen sie, wann und wo die Schluckbeschwerden auftreten und ob der Patient Schmerzen beim Schlucken hat. Wichtig sind auch die Folgeerscheinungen der Dysphagie, also Austrocknung und Gewichtsverlust sowie das Auftreten von Atemwegsinfektionen.

Es folgt ein sogenanntes Aspirationsscreening, das unterschiedlich aussehen kann. Typischerweise nutzen Ärzte Wasser-Schluck-Tests und Mehr-Konsistenz-Tests. Dabei testen sie, ob Patienten beispielsweise eine zuvor definierte Menge Wasser oder Flüssigkeit zu sich nehmen können, ohne zu husten oder sich zu räuspern. Je nach Beschwerdebild und Vorerkrankungen können zudem weitere Diagnosemittel eingesetzt werden.

Beliebt sind dabei sowohl FEES als auch VFSS. Die flexible endoskopische Evaluation des Schluckaktes (FEES) erfolgt mit einem sogenannten Rhinolarngoskop, das über die Nase in die Speiseröhre eingeführt wird. Ärzte können so die Strukturen, die am Schluckvorgang beteiligt sind, untersuchen und den Schluckvorgang beobachten.

Die videofluoroskopische Evaluation des Schluckaktes (VFSS) nutzt mit Kontrastmittel angereicherte Boli, die der Patient herunterschluckt. Durch das Kontrastmittel können Ärzte den Schluckvorgang sehr genau betrachten.7

Wie finde ich heraus, welche Art von Schluckbeschwerden ich habe?

Grundsätzlich ist es für Patienten schwierig zu bewerten, welche Art von Schluckbeschwerden sie genau haben. Häufig müssen Schluckstörungen interdisziplinär behandelt werden. Es ist deswegen wichtig, einen Hausarzt aufzusuchen und mit ihm die weitere Diagnostik abzusprechen. Er überweist Betroffene zur Abklärung an Spezialisten, die über die notwendigen Diagnosemittel verfügen.

Welche Beschwerden entwickeln sich im Verlauf?

Schluckbeschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität. Betroffene vermeiden das Essen und Trinken in Gesellschaft und isolieren sich dadurch sozial. Durch die eingeschränkte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme drohen Unterernährung und Dehydration. Auch Mangelerscheinungen können eine Konsequenz sein.

Zudem drohen ungeklärte Atemwegsinfekte, die das Wohlbefinden der Patienten stark beeinträchtigen können.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Medikamenteneinnahme: Wenn Patienten Schwierigkeiten haben, Tabletten oder Säfte zu schlucken, können bestehende Erkrankungen nicht mehr gut behandelt werden und verschlechtern sich.8

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Viele Menschen haben Angst vor Ärzten. Um sich beim Arztbesuch wohler zu fühlen, gibt es unterschiedliche Strategien. Es ist hilfreich, eine Vertrauensperson mitzunehmen oder die Angst zumindest mit vertrauten Personen zu besprechen. Bei sehr starker Angst ist es sinnvoll, mit einem Psychologen zu sprechen.

Eine gute Vorbereitung auf den Arztbesuch kann Ängste abbauen. Das Erlernen von Entspannungstechniken ist ein wichtiger Schritt, um sich auch im Wartezimmer wohlzufühlen.

Es ist immer hilfreich, das behandelnde medizinische Personal auf die eigenen Ängste hinzuweisen. Ärzte können so besser auf die Bedürfnisse des Patienten eingehen und beispielsweise ihr Vorgehen schon vor und während einer Behandlung besser erklären. Es ist zudem je nach Angebot vor Ort auch möglich, Praxen aufzusuchen, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben. Diese bieten dann im Optimalfall von sich aus diverse Informationen und Methoden an, die die Angst verringern.

Viele Menschen kämpfen auch mit Scham, beispielsweise weil sie bewusst einen Arztbesuch aus Angst lange hinauszögern oder ihnen Symptome peinlich sind. Das ist nicht notwendig. Ärzte sind bemüht eine Atmosphäre herzustellen, die für Patienten angenehm sind, um offene Gespräche zu ermöglichen.

Vorbereitung auf den Arztbesuch

Um sich auf den Arztbesuch wegen einer Dysphagie vorzubereiten, ist es sinnvoll, die eigenen Beschwerden genau zu beobachten. Es ist für den Arzt sehr hilfreich, wenn er erfährt, wann Schluckbeschwerden in welcher Form auftreten und wie diese das Leben der Betroffenen bereits jetzt schon beeinflussen. Auch Vorerkrankungen und Medikation sind wichtige Informationen.

Manchen Menschen hilft es zudem, schon im Vorfeld möglichst viel über Krankheiten und Beschwerden zu wissen. Wenn dies der Fall ist, sind Leitlinien immer eine gute, zuverlässige und aktuelle Informationsquelle. Auch Patienteninformationsblätter und -broschüren eignen sich. Bei anderen Informationen im Internet ist es sinnvoll, auf die Quellenangaben zu achten, um die Zuverlässigkeit einzuschätzen.

Rolle der Ärztin/des Arztes bei der Behandlung von Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden werden üblicherweise multidisziplinär behandelt, weil es viele unterschiedliche Gründe und Behandlungsmöglichkeiten gibt. Es ist sehr sinnvoll, die Diagnostik mit einem einzigen Ansprechpartner wie dem Hausarzt zu beginnen. Dieser kann den Patienten dann an Experten überweisen oder die Ergebnisse der Diagnostik sammeln und auswerten. Auch in Krankenhäusern werden Schluckstörungen von mehreren Fachrichtungen beurteilt. In einigen Kliniken gibt es zudem sogenannte Schluckambulanzen, die allerdings in der Regel nur mit Überweisung zugänglich sind.

Die Behandlung erfolgt anschließend durch Spezialisten. Vor allem Logopäden spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Ursachen sind vielfach nicht ausreichend behandelbar. Deswegen geht es meistens vor allem darum, die Symptome in den Griff zu bekommen und Konsequenzen zu vermeiden.

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Leben mit Schluckbeschwerden: Alltags- und Verhaltenstipps

Wer unter Schluckbeschwerden leidet, kann aktiv mithelfen, seinen Alltag nicht zu stark darunter leiden zu lassen. Empfehlenswert sind die folgenden Verhaltensweisen und Tipps9:

Nehmen Sie sich viel Zeit zum Essen.

Kauen Sie gründlich und konzentrieren Sie sich auf das Essen.

Nehmen Sie kleinere Bissen und essen Sie zum Beispiel mit einem Teelöffel statt einem Esslöffel.

Manche Kapseln und Tabletten können zerrieben und beispielsweise mit Apfelmus eingenommen werden. Informieren Sie sich aber unbedingt für jedes Medikament einzeln über diese Möglichkeit. Bei manchen Medikamenten eignet sich diese Methode nicht, beispielsweise weil sie vor Licht oder Magensaft geschützt werden müssen.

Es gibt Schluckhilfen, die das Schlucken von Tabletten erleichtern.

Bevor Sie das Essen in Gesellschaft grundsätzlich meiden, ist es besser herauszufinden, welche Konsistenzen und Nahrungsmittel Ihnen Probleme bereiten.

Sitzen Sie beim Essen aufrecht.

Achten Sie darauf, dass Nahrung nicht zu trocken, klebrig oder krümelig ist, sondern gute Fließeigenschaften hat.

Passen Sie die Konsistenz Ihrer Mahlzeiten an und experimentieren Sie mit pürierten Speisen oder Verdickungsmitteln.

Achten Sie darauf, während der Mahlzeiten ausreichend zu trinken.

Nutzen Sie Schnabeltassen oder Strohhalme, wenn Ihnen das Trinken damit leichter fällt.

Es gibt spezielle Tassen und Löffel für Dysphagie-Patienten, die je nach Ursache der Schluckbeschwerden dabei helfen, verschlucken zu verhindern.

Wenn Sie aufgrund Ihrer Schluckbeschwerden weniger essen können, sollten Sie darauf achten, vor allem kalorien- und nährstoffreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Butter und Öl, Sahne oder auch Sahnequark und Frischkäse sind also durchaus erlaubt.

Flüssige Trinknahrung kann Ihnen dabei helfen, Untergewicht und Mangelernährung zu vermeiden.

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Abschluss und Empfehlungen

Wer bemerkt, dass er beim Essen häufige Hustenanfälle bekommt oder häufiger als früher unter Atemwegserkrankungen leidet, sollte mit seinem Hausarzt über Schluckbeschwerden reden. Schluckstörungen früh zu erkennen, erleichtert in vielen Fällen die Behandlung, verringert das Risiko für Folgeerkrankungen und hebt die Lebensqualität der Betroffenen.

Schluckstörungen sind komplex und können viele Ursachen haben. Deswegen ist es wichtig, unterschiedliche Fachrichtungen zurate zu ziehen. Und auch die Behandlung kann sehr unterschiedlich aussehen. Nicht immer ist es möglich, Schluckbeschwerden zu heilen. Auch dann stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen das Schlucken wieder sicherer und angenehmer gelingt.

LaVieCal® für alle

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

1 https://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/kommunikation/Dokumente/schlucken__dysphagie_-_diagnostik_und_therapie.pdf

2 Dziewas R., Pflug C. et al., Neurogene Dysphagie, S1-Leitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. S. 39-58. Online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-111l_Neurogene-Dysphagie_2020-05.pdf

Abgerufen am 05.12.2023

3 Hoffmann, Solvejg, Die besten Hausmittel gegen Halsschmerzen, in: GEO. Online unter:

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/17613-rtkl-erkaeltung-die-besten-hausmittel-gegen-halsschmerzen

Abgerufen am 05.12.2023

4 Dziewas R., Pflug C. et al., Neurogene Dysphagie, S1-Leitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. S. 40. Online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-111l_Neurogene-Dysphagie_2020-05.pdf

Abgerufen am 05.12.2023

5 Phasen des Schluckvorgangs. Kölner Dysphagiezentrum. Online unter: https://www.dysphagiezentrum.de/dysphagie-was-ist-das/phasen-des-schluckvorgangs/ abgerufen am 05.01.2024

6 Dziewas R., Pflug C. et al., Neurogene Dysphagie, S1-Leitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. S. 9-39. Online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-111l_Neurogene-Dysphagie_2020-05.pdf

Abgerufen am 05.12.2023

7 Dziewas R., Pflug C. et al., Neurogene Dysphagie, S1-Leitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. S. 18-24. Online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-111l_Neurogene-Dysphagie_2020-05.pdf

Abgerufen am 05.12.2023

8 Osthoff, Claudia, Schluckstörungen (Dysphagie), 2019, in: Apotheken Umschau. Online: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/schluckstoerung-dysphagie-709407.html

Abgerufen am 05.12.2023

9 Bruhn, Claudia, Wenn’s nicht rutscht… Hilfsmittel für Patienten mit Dysphagie, 2018, in: Deutsche Apothekerzeitung. Online unter:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-7-2018/wenn-s-nicht-rutscht

Abgerufen am 05.12.2023

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